Benennung Emil-Oberhänsli-Platz und Emil-Oberhänsli-Anlage

Emil Oberhänsli-Leu (20.11.1876–22.3.1950) war der letzter Gemeindepräsident von Seebach. Er stammte ursprünglich aus Zezikon (TG) und liess sich im Jahr 1900 in Seebach nieder, wo er am 28. Mai 1920 eingebürgert wurde. Von Beruf Schlosser und Elektroinstallateur, führte er ab 1924 in Seebach ein Elektroinstallationsgeschäft und eine Eisenwarenhandlung. Er war mit Emma Leu verheiratet und hatte mit ihr vier Kinder, die alle in Seebach geboren wurden.
Von 1919 bis 1933 war er Gemeindepräsident von Seebach; 1934 wurde Seebach in die Stadt Zürich eingemeindet. Oberhänsli hatte sich stark für die Eingemeindung von Seebach eingesetzt; Seebach galt damals als Vorort des reichen Industriestandorts Oerlikon; in Seebach sowie in Affoltern und Schwamendingen wohnten die dort beschäftigen Arbeiter und es wurden immer mehr. Oberhänsli war klar, dass weder Seebach noch die übrigen Glatttalgemeinden die auf sie zukommenden grossen Infrastrukturaufgaben (Schulen, Wohnungen, Verkehr) selbst bewältigen konnten. Oerlikon hatte eine Eingemeindung Affolterns bereits abgelehnt, und so beschlossen die vier Glatttalgemeinden, die Stadt Zürich um Aufnahme zu ersuchen. Zürich interessierte sich sehr für eine Ausbreitung ins Glatttal und hatte bereits einen diesbezüglichen Bebauungs- und Verkehrsplan in der Schublade. Oberhänsli sah in der Eingemeindung grosse Vorteile für die Zukunft, insbesondere was die Finanzen und günstigen Wohnraum betraf. Der Slogan der Vororte war: «Wir Vororte fühlen uns geborgen in der schützenden Hand der Stadt Zürich.» Als am 31. April 1931 die Weichen für die zweite Eingemeindung mit der Abstimmung für den neuen Finanzausgleich gelegt wurden, stimmte Seebach dann auch aufgrund von Emil Oberhänslis Vorarbeit mit 98 Prozent dafür.

Schreibe einen Kommentar