Brothuuse – ein Dörfli für Menschen in Not in Affoltern

Wirklich günstige Wohnungen werden auf dem Wohnungsmarkt im Grossraum Zürich immer seltener. Am meisten leiden randständige Menschen unter dieser Situation. Für sie ist es praktisch aussichtslos, eine bezahlbare Bleibe zu finden. Für die Sozialwerke Pfarrer Sieber (SWS) und ihren Ehrenpräsidenten, Pfarrer Ernst Sieber, ist das Anlass, aktiv zu werden. Nach intensiver Sondierung und Planung können sie nun ein Projekt vorstellen, das für viele Betroffene eine vorübergehende Lösung des Problems darstellt. Auf einem 2’853 m2 grossen Areal im baulichen Entwicklungsgebiet an der Zehntenhausstrasse (Zone W3) in Zürich-Affoltern planen die SWS den Bau einer Siedlung für rund 50 Randständige. Das Grundstück hinter einem Industriegebäude an der Mühlackerstrasse gehört der Stadt Zürich und wird den SWS von dieser für 5 Jahre mit der Option für weitere 5 Jahre zu marktkonformen Konditionen vermietet. Dank dem persönlichen Einsatz von Finanzvorstand Martin Vollenwyder, dem Engagement von Mitarbeitenden der städtischen Verwaltung sowie dem wohlwollenden Entgegenkommen des benachbarten Industrieunternehmens sowie der politischen Entscheidungsträger können die SWS bereits in naher Zukunft mit der Realisierung des Vorhabens beginnen. Verläuft das Bewilligungsverfahren optimal, ist die kleine Wohnüberbauung noch vor dem kommenden Winter im November 2011 bezugsbereit. Die Siedlung mit dem Namen Brothuuse wird als Modulbau aus vorgefertigten Holzelementen errichtet. Mit vier Wohneinheiten und einem Gemeinschaftsraum entsteht ein Ensemble, dessen Ziel eine gemeinschaftliche Lebensweise bei gleichzeitiger Wahrung der Privatsphäre der Bewohner ist. Brothuuse soll also nicht nur eine Wohnstätte für Randständige sein, sondern auch gelebte Solidarität ermöglichen. Die Modulhäuser, sogenannte Wohnmöbel, die in der Innerschweiz geplant und im Kanton St. Gallen fabriziert werden und aus Holzwänden und grossflächigen Glasfronten bestehen, sind für den vorgesehenen Zweck ideal, weil sie flexibel eingesetzt und nach Gebrauch abgebaut und wieder verwendet werden können. Mit der Wahl der Modulbauweise sorgen die SWS dafür, dass sich die Überbauung ähnlich wie das westlich gelegene Schulhaus nahtlos ins Quartierbild einfügen wird. Die SWS rechnen für Brothuuse mit Baukosten von gut 2 Mio. Franken. Einen Teil der notwendigen Bauarbeiten werden die künftigen Bewohner soweit möglich selbst ausführen. Die nötigen Fachkenntnisse sind vorhanden, gibt es unter den künftigen Brothuusianern doch Baufachleute wie Maurer, Dachdecker und Schreiner. Für den ordnungsgemässen Betrieb des neuen sieberschen Dörflis werden SWS-Mitarbeitende besorgt sein.

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