Die «Stadtblume» der Baugenossenschaft Schönau Zürich wandelt sich

 
Die Projektierung von mehr gemeinnützigem Wohnraum ist wichtiger denn je. So hat auch die Baugenossenschaft Schönau Zürich (BSZ) entschieden, ihre Wohnsiedlung im Schönauring zu erneuern und ihr Wohnangebot zu erweitern. Gemeinsam mit der Stadt hat sie die Wettbewerbsvorgaben definiert. Von den zehn ausgewählten Teilnehmenden wurde nicht nur die Erarbeitung eines Gesamtkonzepts für qualitativ hochwertigen und preisgünstigen Wohnraum erwartet, sondern auch der Umgang mit dem wertvollen Grünraum und der komplexen Verkehrssituation wurden als wichtige Punkte erachtet.
Knapkiewicz & Fickert AG haben das Preisgericht mit ihrem Projekt «Feierabend» überzeugt. Ihr Konzept überträgt das Prinzip der «Gartenstadt» ins 21. Jahrhundert. Die zeitgemässe gemeinnützige Wohnsiedlung ist gut in den Grünraum eingebettet. Die Wohnungen vermitteln den Bewohnenden trotz ihrer an die Anforderungen der Wohnbauförderungsverordnung angepassten Grundrissgrössen ein Gefühl von Grosszügigkeit. Dies vor allem auch durch die durchgängigen Grundrisse – der Blick wird gegen Aussen gelenkt. Ein grosser Vorzug ist denn auch der grosszügige, private Aussenbereich an den äussersten Gebäudeecken, was vor allem für Familien mit Kindern attraktiv sein dürfte.
Baugenossenschaft Schönau geht rücksichtsvoll neue Wege
Die Baugenossenschaft Schönau Zürich (BSZ) besitzt heute drei Siedlungen mit rund 330 Wohnungen im nördlichen Teil des Stadtgebietes Zürich-Seebach. Die Siedlung Schönauring stammt aus den Gründerjahren 1947/48 und ist mit 142 Wohneinheiten und 48 Reiheneinfamilienhäusern die älteste und grösste Siedlung der BSZ. Sie ist Bestandteil des Bebauungsplans von Stadtbaumeister Albert Heinrich Steiner und wurde analog dem Konzept der durchgrünten Gartenstadt in Form einer «Stadtblume» gestaltet. Die ringartige Siedlung, die der renommierte Architekt Werner Stücheli zusammen mit Fritz Jenny plante, wurde damals mit der «Auszeichnung für gute Bauten in der Stadt Zürich 1950–54» honoriert.
Die Siedlung wurde vor 30 Jahren letztmals umfassend erneuert und ist entsprechend in die Jahre gekommen. Um eine Strategie für die nächsten 35 Jahre auszuarbeiten, formierte sich im Jahre 2009 die Arbeitsgruppe Zukunft Schönauring. Im Rahmen einer Testplanung wurde die Dichte einer künftigen Überbauung als Vorgabe für den Wettbewerb abgewogen. Die Baugenossenschaft hat dabei entschieden, die drei Teilgrundstücke unterschiedlich dicht zu bebauen. Im nördlichen Siedlungsteil (Teilareal A) wurde bewusst auf einen Teil der maximalen Ausnützung verzichtet. Dort sollen 80 Wohnungen entstehen. Im Zentrum des Quartiers (Teilareal B) wurde im Sinne eines Ausgleichs eine hohe Dichte vorgegeben. Auf dem südlichen Teilareal (Teilareal C) wird die Siedlung angemessen instand gesetzt.
Unter Vorbehalt der Zustimmung der Generalversammlung zum Baukredit, will die Baugenossenschaft Schönau unmittelbar nach dem Wettbewerbsverfahren mit den Projektierungsarbeiten für das nördliche Teilareal (A) beginnen. Der Baubeginn auf diesem Areal ist für das Jahr 2015 geplant. Auf dem Zentrumsareal (B) ist das weitere Vorgehen noch nicht definiert.
Ausstellungshinweis:

Sämtliche zehn Projekte werden im Rahmen einer öffentlichen Ausstellung von Freitag, 18. Mai, bis Sonntag, 27. Mai 2012, im Schönausaal, Schönauweg 11, 8052 Zürich präsentiert.
Präsentation des Siegerprojekts im «trottoir», Selnaustrasse 6, 8001 Zürich, Freitag, 18. Mai, bis Sonntag, 27. Mai 2012 (Öffnungszeiten siehe: www.sia.ch/trottoir)

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