LIMIT – Kurs in Lebenskompetenz auf der Oberstufe

Nach den Herbstferien werden in der Stadt Zürich erstmals zwei LIMIT-Kurse als reguläres Angebot für alle Schulkreise durchgeführt. Der Kurs in Lebenskompetenz der Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule, die im schulischen Kontext wiederholt Grenzen überschreiten und ein psychosozial auffälliges, respektive störendes Verhalten zeigen. Sie fallen beispielsweise auf mit Regelverstössen auf dem Schulareal, Suchtmittelkonsum, aggressivem Umgang mit Mitschülerinnen und Mitschülern, respektlosem Verhalten gegenüber Lehrpersonen oder massivem Stören des Unterrichts. Zudem waren bisher ergriffene Massnahmen wenig fruchtbar.
Schulausschluss verhindern LIMIT wurde in der Pilotphase von 2007 bis 2009 viermal durchgeführt und evaluiert. Die Resultate waren vielversprechend und Ausgangspunkt für die definitive stadtweite Einführung. Es zeigten sich positive Lerneffekte im Verhalten der Teilnehmenden. Die Schülerinnen und Schüler gaben an, in herausfordernden Situationen über alternative Verhaltensstrategien zu verfügen, sich besser konzentrieren zu können, weniger aggressiv gegenüber anderen zu sein und mehr Zeit für die Schule investiert zu haben. Im November beschloss deshalb die Konferenz der Schulpräsidentinnen und Schulpräsidenten, LIMIT auf das Schuljahr 2010/11 einzuführen. «Wenn mit LIMIT ein Beitrag dazu geleistet werden kann, dass Schüler nicht aus der Schule ausgeschlossen werden müssen, haben wir bereits viel erreicht», bekräftigt Stadtrat Gerold Lauber als Vorsteher des Schul- und Sportdepartements den Beschluss zur Einführung von LIMIT. «LIMIT unterstützt mit seinem Angebot unsere Strategie, wonach städtische Schulen auf den Stärken der Schülerinnen und Schüler aufbauen.» Ab Sommer 2010 wird die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich jeweils im Herbst und im Frühling zwei Parallel-Kurse anbieten.
Teilnehmenden eine Chance geben LIMIT umfasst 12 Stunden, verteilt über fünf bis sechs Mittwochnachmittage, in der Kleingruppe. Res Rickli, Präsident der Kreisschulpflege Schwamendingen, war bereits in der Pilotphase mit von der Partie und fasst die Zielsetzungen von LIMIT wie folgt zusammen: «Schülerinnen und Schüler mit problematischem Verhalten binden in der Schule viel Zeit und Energie. Mit LIMIT haben wir ein Interventions-Instrument, das Entlastung bringen kann, das soziale Kompetenzen beim Jugendlichen stärkt und ihm ermöglicht, sein Verhalten in der Schule besser zu kontrollieren.» Durch das Einverständnis der Eltern wird der Kurs für die Jugendlichen verbindlich. Geleitet wird der Kurs von einem schulexternen Kursleiterteam mit sozialpädagogischem Hintergrund. Im Kurs kommen verschiedene Methoden wie Gruppendiskussionen, Feedbackübungen oder Rollenspiele zum Einsatz. Dabei stehen Themen wie «Regeln und Grenzen», «Verhalten in der Schule» oder «Selbst- und Fremdwahrnehmung» im Fokus. Ergänzend wird an für die Jugendlichen zusätzlich relevanten Themen wie Beziehungen, Sexualität oder Herkunft gearbeitet.
Breite Vernetzung Für LIMIT ist es wichtig, alle Bezugsgruppen des Schülers, respektive der Schülerin einzubeziehen. «Wenn ein Schüler oder eine Schülerin für LIMIT angemeldet wird, gingen innerhalb der Schule bereits mehrere Gespräche und Interventionen unter Einbezug von Eltern, Schulsozialarbeit und Schulleitung voraus», weist Projektleiterin Monique Brütsch auf die breite Vernetzung von LIMIT hin. Der Kurs verlangt deshalb auch eine enge Zusammenarbeit unter allen Beteiligten. Dies steigert auch die Erfolgschance für die jugendlichen Teilnehmenden, die dann mit einer hohen Verbindlichkeit konfrontiert sind.

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