Oerlikon Konzern erfolgreiche Verhandlungen mit Kreditgebern und Renova

Pfäffikon SZ, 1. April 2010 – Der Oerlikon Konzern gab heute die Jahresergebnisse für 2009 sowie den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen mit seinen Kreditgebern und dem Aktionär Renova bezüglich der umfassenden Restrukturierung der Konzernfinanzierung bekannt. Es wird erwartet, dass sich durch die vereinbarten Massnahmen – die ein Bezugsrechtsangebot über CHF 1 Mrd. umfassen und im ersten Halbjahr 2010 implementiert werden – die Eigenkapitalbasis von Oerlikon um bis zu CHF 1,3 Mrd. erhöhen und die Nettoverschuldung um zwischen 1,05 Mrd. bis 1,3 Mrd. (bis zu rund 77 Prozent) reduzieren wird (siehe zusammenfassende Darstellung weiter unten). „Zusammen mit der laufenden betrieblichen Restrukturierung wird die finanzielle Rekapitalisierung die Grundlage dafür bilden, das Geschäft von Oerlikon wieder in die Rentabilitätszone zu führen und zu ihrer nachhaltigen langfristigen Entwicklung beizutragen“, sagt Vladimir Kuznetsov, Präsident des Verwaltungsrats. Hans Ziegler, CEO des Oerlikon Konzerns, kommentiert: „Wir sind derzeit dabei, Oerlikon operativ und finanziell auf ein solides und dauerhaft tragfähiges Fundament zu stellen, was das Unternehmen unseren Erwartungen zufolge in die Lage versetzen wird, ein profitables Wachstum zu erzielen.“
 
Die beträchtliche Verschuldung infolge der fremdfinanzierten Übernahme von Saurer im November 2006 und die darauf folgende beispiellose Weltwirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 haben die Finanzposition von Oerlikon erheblich geschwächt.1 Der plötzliche und starke Einbruch der Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen von Oerlikon während der Rezession hat die Rentabilität des Konzerns schwer beeinträchtigt und das derzeitige Verschuldungsniveau untragbar werden lassen.
 
Das Unternehmen hat nun eine Einigung mit seinem grössten Aktionär Renova sowie dem zuständigen Bankenkonsortium über eine syndizierte Kreditfazilität von CHF 2,5 Mrd. zur umfassenden Restrukturierung der Konzernfinanzierung von Oerlikon erzielt. Zu den Eckpunkten der Restrukturierung gehören:

Herabsetzung des Aktienkapitals durch eine Nennwertreduktion von CHF 20 auf CHF 1 je Aktie;
Anschliessende Kapitalerhöhung mittels Bezugsrechtsangebot im Wert von CHF 1 Mrd. in Form von 268,7 Mio. neu auszugebenden Aktien an bestehende Aktionäre zum Bezugspreis von CHF 3,72 je Aktie, wobei Renova sich verpflichtet, ihre Bezugsrechte auszuüben und die Kreditgeber eine Deckungsverpflichtung übernehmen und diejenigen neuen Aktien im Wege der Umwandlung von Schulden zeichnen werden, die im Zuge der Bezugsrechtsemission nicht von den Publikumsaktionären gezeichnet wurden;
Mögliche weitere Kapitalerhöhung um bis zu CHF 150 Mio. durch die Ausgabe von bis zu 40,4 Mio. zusätzlichen neuen Aktien an die Kreditgeber gegen Umwandlung von Schulden in Höhe eines Nominalbetrages, der dem Ausgabepreis von CHF 3,72 entspricht;
Gewährung von Optionsscheinen an die Kreditgeber für den Erwerb von Aktien im Umfang von 1% bis zu 5% des Aktienkapitals von Oerlikon auf vollständig verwässerter Basis, die am 30. Juni 2014 ablaufen, wobei diese Optionen mit Aktien aus neu zu schaffendem bedingten Kapital bedient werden;
Gewährung einer Option an die Kreditgeber für den Erwerb aller oder eines Teils der 1,3 Mio. eigenen Aktien von Oerlikon (entsprechend 9,3% des derzeitigen Aktienkapitals) zum Marktwert bis 14. April 2010 gegen Umwandlung von Schulden;
Schuldenerlass durch die Kreditgeber in der Grössenordnung von zwischen CHF 25 Mio. und CHF 125 Mio. sowie
Abschluss eines Vertrages mit den Kreditgebern über eine neue Fazilität mit drei Tranchen in Höhe von insgesamt rund CHF 1,49 Mrd. bis CHF 1,74 Mrd. (je nachdem, in welchem Umfang die Publikumsaktionäre Bezugsrechte im Rahmen des Bezugsrechtsangebots ausüben werden), die den ausstehenden Restbetrag  der bestehenden syndizierten Kreditfazilitäten ersetzt und eine Laufzeit bis 30. Juni 2014 hat. Der Vertrag über die neuen Fazilitäten enthält auch die Bedingung, dass eine Mehrheit der Mitglieder des Verwaltungsrats von Renova und jeder anderen Partei bzw. Gruppe, die mehr als 20% der Stimmrechte von Oerlikon kontrolliert, unabhängig sein muss.

 
Es wird erwartet, dass diese Massnahmen insgesamt zu einer Senkung der Nettoverschuldung von Oerlikon um rund CHF 1,05 Mrd. bis CHF 1,30 Mrd. führen werden. Die vereinbarten Massnahmen zur finanziellen Restrukturierung bedingen sich gegenseitig und bedürfen der Genehmigung durch die Aktionäre anlässlich der Generalversammlung vom 18. Mai 20101.
 
„Die finanzielle Restrukturierung wird eine deutliche Stärkung unserer Eigenkapitalbasis bewirken und den Verschuldungsgrad von Oerlikon auf ein nachhaltiges Niveau senken. Zusätzlich werden die Massnahmen kurzfristige Refinanzierungsrisiken und Rückzahlungsrisiken bis zur Fälligkeit des neuen Kreditfazilitäten im Juni 2014 beseitigen. In Verbindung mit den laufenden betrieblichen Restrukturierungsmassnahmen wird die Restrukturierung der Konzernfinanzierung das Fundament für die erneute Rentabilität der Geschäftssegmente von Oerlikon und dessen langfristig nachhaltige Entwicklung schaffen“, so Jürg Fedier, CFO des Oerlikon Konzerns. 

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