Die A1 im Abschnitt Winterthur bis zur Verzweigung Zürich Nord gehört bereits heute zu den meistbelasteten Autobahnabschnitten der Schweiz. In den nächsten Jahren wird der Verkehr in der Region Zürich weiter zunehmen. Für eine konsequente Umsetzung der vom Richtplan und dem Gesamtverkehrskonzept vorgegebenen Konzentration des Verkehrs auf die übergeordneten Hauptverkehrsachsen müssen diese in ihrer Kapazität erweitert werden. Die Glattalautobahn stellt dabei die notwendige Fortsetzung des verfahrensmässig bereits weiter fortgeschrittenen Ausbaus der Nordumfahrung von Zürich dar.
Für die Glattalautobahn hat der Kanton Zürich schon früher verschiedene Varianten ausgearbeitet und auf der Basis einer Bestlösung einen Richtplaneintrag vorgenommen. Mit dem Übergang der Verantwortung der Nationalstrassen an den Bund anfangs 2008 hat dieser auch die Planungshoheit übernommen. Im vom Bund 2009 vorgestellten Programm Engpassbeseitigung wurde die Problematik im Glattal erkannt und festgehalten, dass sie aufgrund der engen Platzverhältnisse nicht über einen Spurausbau der bestehenden Autobahn zu lösen ist. In einer Studie wurden verschiedene Varianten eines neuen Netzelementes geprüft.Verzicht auf zusätzliche Anschlüsse bringt mehr Vor- als Nachteile
Die nun vom ASTRA vorgeschlagene Variante einer Glattalautobahn weicht in einigen Punkten von der bisherigen Bestvariante des Kantons ab. Insbesondere ist bei der neuen, weitgehend unterirdisch geführten Linienführung von Baltenswil bis zur Verzweigung Zürich Nord kein Anschluss im Gebiet zwischen Bassersdorf und Kloten mehr vorgesehen. Damit kann auf eine sonst zwingend notwendige Nordumfahrung von Kloten vorerst verzichtet werden. Das zukünftige Verkehrswachstum in dieser Region will der Regierungsrat stattdessen durch einen Ausbau der Glattalbahn, wie er im Agglomerationsprogramm vorgesehen ist, abwickeln.
Rasche erste Massnahmen gefordert
In die Erarbeitung der Studie war eine Behördendelegation bestehend aus Vertretungen aller betroffenen kantonalen Amtsstellen sowie je einer Vertretung der Zürcher Planungsgruppe Glattal (ZPG) sowie der Planungsgruppe Winterthur und Umgebung (RWU) einbezogen. Der Regierungsrat begrüsst, dass das ASTRA die Planungen zu diesem sehr wichtigen Kapazitätsausbau des Nationalstrassennetzes entschieden vorantreibt und rasch einer Umsetzung zuführt. Der Bundesrat hat die Aufnahme der Glattalautobahn als Netzergänzung und als notwendiges Element der Engpassbeseitigung auf der N1 im Raum Zürich/Glattal in den Netzbeschluss beantragt. Angesicht des bereits bestehenden hohen Problemdrucks auf dem Autobahnabschnitt der A1 zwischen Winterthur und Zürich Nord erwartet der Regierungsrat vom Bund, dass dieser als Übergangslösung rasch die vorgeschlagenen kapazitätssteigernden Massnahmen in diesem Bereich umsetzt, insbesondere eine Bewirtschaftung der Pannenstreifen als Übergangslösung.