Flughafen 2019 – weniger Lärm

 
Das geschah vor allem dank der erstmaligen Berücksichtigung moderner und lärmgünstigerer Flugzeuge in den Berechnungen der Empa. Insbesondere der Homecarrier Swiss hat in den letzten Jahren Milliarden in eine neue Flugzeugflotte investiert und damit auch die Situation für die Flughafenbevölkerung verbessert.  

Strategiecontrolling: Vorgegebene Ziele erreicht
Der Kanton Zürich ist Hauptaktionär der Flughafen Zürich AG (FZAG). Dies verschafft ihm den gemäss Flughafengesetz erforderlichen Einfluss. In der Eigentümerstrategie zur kantonalen Beteiligung hat der Regierungsrat für die Bereiche verkehrs- und volkswirtschaftliche Bedeutung, Umweltschutz, Unternehmensführung und Beziehungspflege eigene strategische Ziele bzw. Erwartungen an die FZAG formuliert, über deren Erreichung er im jährlich erscheinenden Flughafenbericht informiert. 2018 wurden die Ziele erreicht: In Bezug auf die globale Erreichbarkeit hat der Flughafen Zürich gemäss dem Forschungsinstitut BAK Economics mit seinem 7. Platz das Ziel eines achten Platzes übertroffen und bei der kontinentalen Erreichbarkeit knapp verpasst (9. Platz). Hinsichtlich Qualität wurden die Ziele der Eigentümerstrategie (8. Rang weltweit oder 3. Rang in Europa) knapp erreicht. Beim Skytrax «World Airport Award» erreichte der Flughafen Zürich die weltweit zehnte und in Europa die dritte Position. In den übrigen Bereichen Umweltschutz, Unternehmensführung und Beziehungspflege hat die FZAG die Ziele erreicht. Der Regierungsrat ist mit der Geschäftstätigkeit der FZAG sehr zufrieden.

Fluglärmcontrolling: Rückgang des ZFI-Monitoringwerts
Der ZFI-Monitoringwert sank 2018 auf 60 347 Personen (2017: 65 507 Personen). Dies entspricht einem Rückgang von insgesamt 8 Prozent, wobei die Zahl der in der Nacht im Schlaf gestörten Personen um knapp 1 Prozent zunahm und der am Tag stark belästigten Personen um über 13 Prozent gesunken ist. Der ZFI-Richtwert (47 000) wird allerdings weiterhin um 13 347 Personen überschritten.
Hauptgrund dafür, dass gemäss ZFI weniger Menschen von Fluglärm betroffen sind, ist die Verwendung von aktualisierten Quelldaten. Erstmals wurden die bereits im Einsatz stehenden modernen und lärmgünstigeren Flugzeugtypen (z. B. Bombardier CSeries/A220 oder Boeing 787) in den Fluglärmberechnungen der Empa berücksichtigt. Damit zeigt sich nun, dass sich die hohen Investitionen der Luftfahrtgesellschaften in neue Flugzeuge, vor allem des Homecarriers Swiss, nicht nur betriebswirtschaftlich auszahlen, sondern sich auch im Lärmbereich günstig auswirken. Berechnet man rückwirkend auch das Jahr 2017 mit den neuen Quelldaten, so ist der ZFI Monitoringwert von 2017 auf 2018 allerdings leicht gestiegen.
Dass trotz neuen und lärmgünstigeren Flugzeugen auch 2018 wieder mehr Menschen in der Nacht vom Lärm betroffenen sind, liegt einerseits an der Zunahme geplanter Nachtflüge bis 23 Uhr und andererseits an der schlechten Pünktlichkeit des Flugbetriebs, die sich insbesondere auf die Anzahl Flüge nach 23 Uhr auswirkt, resp. auf die halbe Stunde für den bewilligungsfreien Verspätungsabbau bis 23.30 Uhr. Die Nachtflugordnung gemäss Betriebsreglement wurde trotz hoher Anzahl Nachtflüge bis auf drei Fälle aus Sicht des Kantons eingehalten. Auch die Anzahl Gesamtflugbewegungen ist mit rund 278‘000 noch weit vom gesetzlich festgelegten Maximalwert von 320‘000 Bewegungen entfernt.

Flughafen ist zentral für den Wirtschaftsstandort Zürich
Regierungspräsidentin und Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh unterstrich in ihren Ausführungen auch die Bedeutung der Drehkreuz-Funktion des Landesflughafens für die ganze Schweiz. Die Erreichbarkeit von globalen Zentren ist ein zentraler Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Volkswirtschaft. Wenn der Flughafen Zürich geschwächt wird und seine Rolle als nationales Drehkreuz verliert, schadet dies der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Chancen dank technischem Fortschritt müssen für einen stabilen Flugbetrieb und eine nachhaltige Entwicklung des Flughafens Zürichs genutzt werden, sagte Walker Späh.

 
Der Flughafenbericht: Rechenschaftsbericht der Regierung
Mit dem Flughafenbericht legt der Regierungsrat jährlich wiederkehrend Rechenschaft über seine Beteiligung an der FZAG ab und informiert gleichzeitig über die Erfüllung der ihm gemäss kantonalem Flughafengesetz zugewiesenen Aufgaben. Hauptinhalte des Berichts bilden das Strategiecontrolling zur Überwachung der kantonalen Beteiligung an der FZAG sowie das Fluglärmcontrolling inklusive Berichterstattung zum Zürcher Fluglärm-Index 2018.

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