Pfingsten – das Fest des Heiligen Geistes

Kein Kind greift zur Pfingstzeit begeistert zur Blockflöte, um etwa Pfingstlieder zu spielen; es gibt keine spezielle Pfingstbäckerei, keine Pfingstspiele, keine grosse Nachfrage nach Pfingstgrusskarten. Ja, der sonst so gewieften Geschäftswelt fällt eigentlich kein Pfingstrenner ein. An Ostern gibt es Schokoladenhasen, an Weihnachten Schokoladennikoläuse und Lebkuchen, und was gibt es an Pfingsten? Und doch ist Pfingsten ein ganz wichtiges Fest, nämlich das Geburtstagsfest der Kirche, das Fest der Ausgiessung des Heiligen Geistes. Die Geistsendung an Pfingsten war, wie es in der Apostelgeschichte nachzulesen ist, der Ausgangspunkt für das missionarische Wirken der Jünger Jesu.    Ermutigt von jener Geistkraft, überwanden die Jünger alle Scheu, fingen an öffentlich zu predigen. Derselbe Geist bewirkte es, dass der Funke übersprang und die unterschiedlichsten Menschen herbeiströmten. Petrus und die anderen konnten jetzt allen Menschen, egal welcher Herkunft sie auch waren, das Evangelium von Christus verkünden.
Gottes Geist wird in der Bibel als dynamisch geschildert, belebend wie ein Atemhauch, kraftvoll wie der Sturm, verzehrend wie ein Feuer. Der Geist Gottes weht, wo er will, auch heute noch. Er ist es, der Verzweifelten Hoffnung bringt, Verzagte aufrichtet und Hasserfüllten Gedanken des Friedens und der Liebe eingibt.  Durch den Heiligen Geist scheint so manch einer über seine Grenzen hinauszuwachsen; so manch einer beginnt in unbekannter Sprache zu reden, lässt sich von inneren Bildern inspirieren oder spürt Heilungskräfte in sich. Ja, wo Menschen vom guten Geist, vom Geist Gottes, erfüllt sind, geschieht positive Veränderung.Also eigentlich Grund genug, sich auf Pfingsten zu freuen!
Pfrn. Christina Winkler, Reformierte Kirchgemeinde Zürich-Affoltern 

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