Wasserversorgung produziert auch Strom

 
Nutzung des freien Gefälles … Im Seewasserwerk Moos wird das im freien Gefälle aus dem Sihl- und Lorzetal zufliessende Quellwasser zur Energieproduktion genutzt, bevor das Wasser in den Aufbereitungsprozess für Seewasser eingespeist wird. Die installierte Francis-Turbine soll pro Jahr ungefähr 300 MWh Strom produzieren.
… und des Umwegs In den Reservoiren Strickhof und Glaubten wird Wasser, das von einer höheren Druckzone eingeleitet wird, zur Energierückgewinnung genutzt. Die installierten rückwärtslaufenden Pumpturbinen sollen pro Jahr 300 bzw. 100 MWh Strom produzieren. Die beiden Reservoire gehören zur Glattzone, die die Quartiere Affoltern, Seebach, Oerlikon und Schwamendingen versorgen. Diese Druckzone kann nicht direkt von einem der drei Wasserwerke versorgt werden. So wird das Wasser der höher gelegenen Hangzone in die Reservoire eingeleitet. Dadurch wurde in der Vergangenheit Druck vernichtet, der jetzt zur Energierückgewinnung verwendet wird. Diese Situation besteht seit der grossen Druckumstellung im Netz, welche die Wasserversorgung zwischen 1975 und 1986 durchgeführt hat. Eine Studie aus dem Jahr 1986 hat damals für die drei Kraftwerke, die an denselben Standorten projektiert waren, eine zu schlechte Rentabilität ergeben.
Beitrag an die 2000-Watt-Gesellschaft Die Wasserversorgung verkauft den gewonnenen Strom ans Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) und leistet mit dieser Form der lokalen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien einen Beitrag auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft. Dieser Strom reicht für rund 200 Haushalte. Die Investitionen weisen aufgrund der heutigen Einspeisevergütungen einen «Payback» zwischen acht bis neun Jahren auf. Die Anlagen für die Stromproduktion beeinflussen die hervorragende Qualität des Züriwassers nicht. Das gesamte turbinierte Trinkwasser wird weiterverwendet und gelangt zu den Konsumentinnen und Konsumenten.

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