Zürcher Ehedaten von 1525 bis 1700 online

Wer sich für Orts-, Bevölkerungs- oder Familiengeschichte interessiert, findet hier einen neuen einfachen Zugang zu Aspekten der Zürcher Vergangenheit. 
 
Im Mai 1526 wies der Zürcher Rat die Pfarrer an, Aufzeichnungen über die in den Kirchen vorgenommenen Taufen und Trauungen zu führen. Viele der ältesten Register sind verloren gegangen. In diversen Kirchgemeinden setzen die Aufzeichnungen daher erst um 1600 oder noch viel später ein. In den vorhandenen Kirchenbüchern der reformierten Kirchgemeinden des Kantons Zürich sind aus dem Zeitraum 1525 bis 1700 dennoch über 120‘000 Eheeinträge überliefert. Diese sind nun online via die Website des Staatsarchivs Zürich www.staatsarchiv.zh.ch zugänglich. Möglich ist die Abfrage einerseits in der Archivdatenbank, anderseits über alphabetische Listen, die auf der Website aufgerufen werden können.
 
Vereinheitlichte Namensformen
Die Informationen aus den Kirchenbucheinträgen wurden vollständig in die online abrufbare Datenbank übernommen. Die Schreibweise der Familiennamen war bis ins 19. Jahrhundert nicht geregelt und konnte vom einen zum andern Pfarrer wechseln. Sie wurde erst mit der Einführung des staatlichen Zivilstandswesens 1876 amtlich festgelegt. In der Datenbank werden moderne, normalisierte Namensformen verwendet, damit die Namen recherchierbar sind. Nur in ausgewählten Fällen ist die Originalschreibweise hinzugefügt. Namensvarianten sind meistens in einer Namensform zusammengefasst, zum Beispiel einheitlich Meier, Bosshard oder Weiss auch für Familien, deren Name heute amtlich Meyer, Bosshart oder Wyss lautet.
 
Eine Vielfalt von Informationen
Die Daten geben Hinweise auf die frühere Verbreitung von Familiennamen oder Vornamen. Die meisten Einträge sind knapp gehalten und umfassen neben dem Datum nur gerade die Namen der Brautleute. Teils sind Herkunftsorte angegeben, in andern Fällen lassen sie sich aus dem Eintrag in einem bestimmten Kirchenbuch erschliessen. Zuweilen sind Berufsangaben oder Ämterbezeichnungen hinzugefügt. Aufschlussreich sind Angaben über besondere Verhältnisse, wenn Gemeinden wegen der Armut von Heiratswilligen intervenierten oder wenn es wegen Verwandtschaft eine Bewilligung des Ehegerichts brauchte, die bereits bei gemeinsamen Urgrosseltern erforderlich war. Die Titel «Herr», «Frau» und «Jungfrau» wurden fast ausschliesslich für Stadtbürger verwendet.
Wer sich für Orts-, Bevölkerungs- oder Familiengeschichte im Kanton Zürich interessiert, hat hier einen einfachen Zugang zu zentralen Daten. Die Publikation der Ehedaten des 18. Jahrhunderts ist in Vorbereitung.
  

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