Zürcher Schulen machen Alkohol zum Thema

 
In den zwei öffentlichen Zürcher Sekundarschulen Herzogenmühle und Riedtli sowie der Privatschule LIP initiierte und begleitete die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich im Rahmen der nationalen Dialogwoche Alkohol  eine Auseinandersetzung zum Thema Alkohol. Die Schulen haben an Projekttagen mit den Klassen Alkohol von verschiedenen Seiten beleuchtet und waren in der Umsetzung des Themas sehr frei und selbstverantwortlich. Am Donnerstagabend haben sie an der Schlussveranstaltung die Resultate ihres Dialogs vorgestellt. Es wurden Plakate zu Wirkung, Risiken oder Motiven des Alkoholkonsums präsentiert. Eine wichtige Aussage war zum Beispiel: Wenn ich Alkohol trinke, entscheide ich selbst wie und wie viel! Andere Gruppen spielten Theaterszenen vor. «Die Schülerinnen und Schüler standen mit viel Engagement auf der Bühne», zollte Projektleiter Andreas Pfister den Jugendlichen Respekt für ihre guten Darbietungen. Auf der Bühne wurden teils sehr ernste Themen aufgeworfen: Der betrunkene Vater, der seine Kinder rauswirft, statt ihnen zu helfen oder Eltern, die ihren Sohn beschimpften, weil er Alkohol getrunken hat, im Gespräch aber selber ein Bier öffneten. Eine Schülerin zeigte, wie schwer es ist, dem Gruppendruck beim Mittrinken zu widerstehen und an einer gespielten Party, landete ein junges Mädchen nach einem Trinkwettbewerb mit einem älteren Jungen im Notfall.
Improvisieren als hohe Kunst
Anschliessend durften sich die Schülerinnen und Schüler ins Publikum setzen. Ihre Themen wurden durch zwei Schauspielerinnen und Schauspieler des Eidgenössischen Improvisationstheaters aufgenommen und mit unterhaltsamen Szenen kreativ umgesetzt. Gekonnt holten sie sich Themen, Stichworte, Handlungen und die Beschreibung der Darstellenden aus dem Publikum und setzten dies sofort in amüsante Szenen auf der Bühne um. Sie liessen sich von einer Schülerin und einem Schüler als Puppen über die Bühne steuern oder hielten eine improvisierte Rede zu den Stichworten Milch und Alkohol, die live in eine unterhaltsame Gebärdensprache übersetzt wurden. In einer anderen Szene wurden Aussagen zum Alkoholkonsum, welche die Schülerinnen und Schüler vorweg auf Zettel notiert hatten, gekonnt in eine Unterhaltung zweier Eltern über ihre trinkende 14-jährige Tochter integriert. Eine Unterhaltung, die notabene immer mehr abdriftete, weil sich die Eltern dabei selber betranken.

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