Solarstrom-Offensive in der Stadt Zürich 2700m2 in der Siedlung Glaubten

Die Stadt Zürich will bis 2030 das Vierfache an Solarstrom produzieren, auf städtischen Gebäuden gar das Fünffache. Mit einer Photovoltaik-Strategie definiert der Stadtrat neu die Massnahmen, um mit einer starken Beschleunigung des Ausbaus von Photovoltaik-Anlagen die maximale Nutzung der Dachflächen zu erzielen. Die verstärkte Nutzung der erneuerbaren Energie dient dem Erreichen des Klimaziels Netto-Null 2040.

Das Klimaziel Netto-Null 2040 ist mit einer starken Elektrifizierung bei der Wärmeversorgung und der Mobilität verbunden. Damit der zusätzliche Strombedarf mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann, will die Stadt Zürich den Ausbau der Solarstromproduktion stark beschleunigen. Bis 2030 soll die Produktion von Solarstrom auf Stadtgebiet vervierfacht werden auf eine Produktion von rund 120 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr. Bei städtischen Liegenschaften soll die Produktion auf 20 GWh pro Jahr verfünffacht werden. Mit der Photovoltaik-Strategie definiert der Stadtrat die Ziele und Massnahmen für diesen Ausbau, so sollen wirtschaftliche Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) in Zukunft bei städtischen Neubauten und Dachsanierungen in der Regel Standard sein. Die Stadtverwaltung will zudem bis 2030 mindestens zehn Prozent ihres eigenen Strombedarfs mit erneuerbarer Sonnenenergie decken. 

Solarstrom produzieren – auch auf geschützten Gebäuden möglich

Viele öffentliche Gebäude der Stadt sind geschützt oder inventarisiert. Damit der Ausbau bei Gebäuden im Eigentum der Stadt Zürich erreicht werden kann, sind auch gut geeignete Gebäude aus dem Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) für PV-Anlagen zu berücksichtigen. Ein Fünftel der städtischen Gebäude fällt in diese Kategorie. 

In einem sorgfältigen Prozess hat das Amt für Städtebau alle Schul- und Sportanlagen, die in der ISOS-A-Liste aufgeführt sind, überprüft und definiert, welche für eine PV-Anlage geeignet sind. 

Am Puls der technischen Entwicklung

Neben den herkömmlichen PV-Anlagen, die auf die Dächer montiert werden, testete das ewz den Einsatz von gefärbten in Dachziegeln integrierten PV-Modulen. Noch ist deren Leistung allerdings ungenügend im Vergleich zu konventionellen Installationen. Das ewz verfolgt aktiv die technische Weiterentwicklung, wie beispielsweise PV-Anlagen an Hausfassaden. Als eine Massnahme aus der PV-Strategie sollen gezielt solche Anlagen realisiert werden.

Erfolgsfaktor innerstädtische Zusammenarbeit 

Das ewz ist bei der Realisierung von PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden als Kompetenzzentrum federführend. Planung und Beratung, Realisierung, Betrieb und Finanzierung der Anlagen sowie Abrechnung der Stromlieferung erfolgen so aus einer Hand. Gemeinsam mit Immobilien Stadt Zürich konnten dieses Jahr innert kürzester Zeit sechs PV-Anlagen auf Schulhäusern im Rahmen von ewz.solarzüri erstellt und verkauft werden. Um der grossen Nachfrage der Bevölkerung zu entsprechen, sind ab heute 2700 Quadratmeter in diesem Bürgerbeteiligungsmodell auf der städtischen Wohnsiedlung Glaubten von Liegenschaften Stadt Zürich verfügbar. 

Photovoltaik-Lösungen für private Hauseigentümerschaften

Um das Ziel von 120 GWh pro Jahr bis 2030 auf Gebäuden auf dem Stadtgebiet zu erreichen, soll die Förderung von PV-Anlagen über 2000-Watt-Beiträge ausgebaut werden. Auch Privaten bietet das ewz umfassende Dienstleistungen für Photovoltaik-Lösungen an. Dazu gehören unter anderem Beratung, Planung und Bau von PV-Anlagen und Abrechnungsmodelle für den Zusammenschluss zu Eigenverbrauchsgemeinschaften (ZEV). 

Mit der Verabschiedung der PV-Strategie beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat, zwei parlamentarische Vorstösse zum Ausbau von PV-Anlagen als erledigt abzuschreiben.

Symbolbild: Photo by Gustavo Fring from Pexels

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