Zielvereinbarungen mit Haushalten werden als Erstes unter die Lupe genommen

Mit Zielvereinbarungen Verhaltensänderungen anstossen
Energieforschung Stadt Zürich befasst sich aus sozialwissenschaftlicher Sicht mit Themen, die auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft eine bedeutende Rolle spielen. Das zehnjährige Programm will herausfinden, was Haushalte vermehrt zum Energiesparen bringt und wie mehr Gebäude saniert werden können. An der heutigen Tagung von Energieforschung Stadt Zürich haben Fachpersonen präsentiert, wie erfolgversprechende Instrumente zur Unterstützung eines energiebewussten Verhaltens ausgestaltet sein müssen. Die ersten dieser Instrumente, etwa Zielvereinbarungen mit Haushalten, werden nun im Detail geplant und ab nächstem Jahr in Feldversuchen auf ihre Wirksamkeit untersucht. Weiter hat Lukas Küng, Geschäftsleitungsmitglied von ewz, den Zwischenstand der Smart Metering Studie vorgestellt. Die statistischen Anforderungen an fünf durchmischte Studiengruppen mit mehr als 5‘000 Teilnehmenden über eine Dauer von 15 Monaten sind hoch und konnten bisher erfreulicherweise eingehalten werden – trotz einer Umzugsrate von 15% pro Jahr. Konkrete Ergebnisse sind nächsten Sommer zu erwarten. Karsten Tichelmann von der Technischen Universität Darmstadt konnte anhand eines Smart Home Versuchs in Darmstadt aufzeigen, dass sich mit der geeigneten Kombination von Verhalten und Technik eine hohe Lebensqualität bei geringem Energieverbrauch erreichen lässt.
Mehr Gebäude sanieren – mit Clusteranalysen zu wirkungsvollen Massnahmen
Die Forschenden haben auch den Gebäudepark der Stadt Zürich und dessen Eigentümerschaft unter die Lupe genommen. Sie haben gezeigt, wie aufgrund von Entwicklungsszenarien und der Analyse von Hemmnissen und Anreizen sogenannte Cluster gebildet werden können. Für Gruppen von Eigentümerinnen und Eigentümern – etwa solche mit ähnlichen Zielen – werden nun spezifische Sanierungsstrategien entwickelt. Mit einem Pilotcluster in Zürich-Nord wird ab kommendem Jahr die Umsetzung von Sanierungsstrategien begleitet und überprüft. Bewährte Massnahmen sollen später in der ganzen Stadt umgesetzt werden und damit zur schnelleren Erneuerung des Gebäudeparks beitragen. Ein Vertreter der Stadt Frederikshavn, Poul Rask Nielsen, erläuterte, wie die dänische Kleinstadt mit Bürgerbeteiligung und finanziellen Anreizen für Gebäudesanierungen bis 2015 eine Energieversorgung erreichen will, die vollständig mit erneuerbaren Energien auskommt.
Energieforschung Stadt Zürich verhilft zu erneutem Gold
Energieforschung Stadt Zürich ist eine von zahlreichen energiepolitischen Massnahmen, die Zürich erneut zur Auszeichnung Energiestadt®Gold verholfen haben. Zu den besonderen Leistungen Zürichs gehört zum Beispiel auch der überarbeitete Masterplan Energie und dass Bauten und Siedlungen mit guter Anbindung an den öffentlichen Verkehr mit weniger Parkplätzen gebaut werden können. Trotz der strengeren Bewertung im überarbeiteten Massnahmenkatalog konnte Zürich den hohen Wert von 84 Prozent der maximal möglichen Punkte halten.
ewz finanziert Energieforschung Stadt Zürich jährlich mit einer Million Franken und beteiligt sich als aktiver Partner in der Forschung und der folgenden Umsetzung der Ergebnisse.

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